Resilienz – Programmiermodelle und Programmiermethoden

Datum/Zeit
Date(s) - 15.04.2021
14:00 - 16:30

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Resilienz – Programmiermodelle und Programmiermethoden

In unserer Gesellschaft ist der Trend ungebrochen zahlreiche Prozesse in Software zu implementieren. Dies führt dazu, dass die Abhängigkeit von Softwaresystemen stark zugenommen hat und mittelfristig weiter zunimmt.

Nun können Fehler in Softwaresystemen, aber auch Vandalismus oder unerwartete Ereignisse aus der Umgebung dazu führen, dass das Gesamtsystem in einen Zustand gelangt, der aus Anwendersicht zu Einschränkungen des Systems oder komplettem Systemversagen führt. Dies kann z.B. eine Schranke sein, die wegen eines defekten Sensors einem Auto die Ausfahrt verweigert, obwohl das Parkticket bezahlt wurde, oder ein Sensor im Auto, der eine Vollbremsung auslöst, weil ein Gegenstand erkannt wurde, jedoch ist der Sensor lediglich verschmutzt. Im Allgemeinen könnte es dazu führen, dass eine fehlerhafte Benutzung eines Geräts zu einem undefinierten Zustand führt, oder aber ein Sensorausfall z.B. eine ganze Produktionsanlage stilllegt.

Ursachen liegen häufig in der zunehmenden Komplexität und Verteilung der Systeme, welche ein vollständiges Testen des Gesamtsystems nicht mehr zulässt. Zusätzlich betrachten etablierte Programmiertechniken und Betriebsmodelle das Thema Resilienz, also Robustheit des Systems gegenüber Fehlern, nicht in ausreichendem Maße. Resilienz bezeichnet hierbei die Fähigkeit eines IT-Systems im Fehlerfall oder im Fall eines unerwarteten Ereignisses wieder einen sicheren Zustand einnehmen zu können. Dies schließt insbesondere einen sicheren und kontrollierten Notbetrieb ein, anstatt ein gesamtes System zu stoppen oder ungeplant agieren zu lassen. Idealerweise unterstützt der Notbetrieb mehrere Stufen, je nachdem wie stark der Fehlerfall das Gesamtsystem beeinflusst.

Das BMBF geförderte Projekt SORRIR hat ein Programmiermodell und Betriebskonzept für IoT Anwendungen erarbeitet, das Resilienz als Kernkonzept auf mehreren Ebenen etabliert, das für Anwender kostenfrei zur Verfügung steht. Hierbei wird eine (für den Software-Entwickler) transparente Anreicherung von Anwendungscode mit Resilienz-Mechanismen ermöglicht. Weiter werden im Betrieb diese Mechanismen nach Bedarf aktiviert, so dass entsprechend auf Fehlerszenarien reagiert werden kann. Schließlich ermöglicht das Programmiermodell die Spezifikation von Degradierungsmodi, die im Fehlerfall den Betrieb auf die passenden Notbetriebs-Stufe herunter-, aber auch wieder heraufzuregeln. Somit ist sichergestellt, dass sich ein System stets in einem kontrollierten Zustand befindet.

Im Rahmen der Veranstaltung „Resiliente Software aus dem Baukasten“ soll eine Einführung in das Thema resiliente Softwareentwicklung gegeben werden. Teilnehmer lernen (i) Fehlermodelle und typische Fehlerszenarien in verteilten Software-Systemen, (ii) etablierte Ansätze zur Fehlererkennung, Fehlermaskierung, und Fehlervermeidung, (iii) Grundlagen und Konzepte der resilienten und frei verfügbaren SORRIR Lösung.

Im Anschluss an die Veranstaltung können sich Unternehmen mit aktuellen Fällen aus dem eigenen Unternehmen bewerben, interne Fragestellungen zum Thema Software-Resilienz vom SORRIR Konsortium kostenlos begleiten zu lassenn.

Programm

Uhrzeit Thema
14:00 Eröffnung Dr. Jürgen Jähnert, bwcon GmbH
14:15 Prof. Dr. Franz J. Hauck

Universität Ulm

„Grundlagen verteilter Systeme deren Fehlermodelle“

14:45 Prof. Dr. Hans P. Reiser

Universität Passau

„Ansätze zur Fehlerbehebung, Fehlermaskierung, Fehlervermeidung“

15:15 Dr. Jörg Domaschka,
Universität Ulm„Flexible Fehlerbehandlung für IoT Systeme: SORRIR Vision und Wirklichkeit“
15:45 Diskussion und Fragen

 Ansprechpartner

Jürgen Jähnert

jaehnert@bwcon.de

0711 18421 601

Buchungen

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